Poems

A selection of my poems.

Synästhesie

Ein jedes Menschen Sinnesbild,
Hoff‘ ich zu finden rar und wild:
Wenn wir das sehen, was uns umringt,
Will ich, dass es uns Staunen bringt!.

Denn alles was wir bisher dachten
soll aufhör’n stets uns zu umnachten.
Die Dinge, die wir sehen und fühlen
Von Dannen soll’n sie unsr’e Sinne führen.

Die Dinge, die wir nie vernahmen,
Ahnungslos soll’n wir sie ahnen:
Die Wege, die die Welten walten,
Stets in Verwunderung mich halten.

Warum ist alles dunkel, das ich sehe?
Wie werd’ ich glücklich wo ich stehe?
Die Antwort auf all diese Fragen:
Man darf im Leben keine Maske tragen!

Und als die Maske von mir fällt:
Seh‘ ich wie’s wirklich sich verhält!
Ich seh den Ton, den nie geschmeckt,
Im Leben so viel Schönes steckt!

Synaesthesia

In every persons pure perception,
I hope to find a rare exception:
When people see the things around
I want them to be stunn’d, astound‘.

As everything they kew so far
Went bursting into flames: aflare.
The things they see and touch today
Should lead their senses far away:

They hear the things they never saw,
Their silent senses stumble into awe:
The ways the worlds are wandering
Will shift my mind: I’m pondering.

Why is everything I see so dull?
How to get pleased, how to get full?
The answer for the questions asked:
You have to stop to see things masked!

And as my mask falls from my face:
I get to know what’s real‘ the case.
I see the sounds I never tasted –
From now no moment will be wasted!

»lyrix«-Gewinner im März 2012:

460-480nm

Stille. Weite. Sucht.
Einheit. Ferne. Flucht.
Kälte. Klarheit. Wucht.
Beisammen. In der blauen Bucht.

Alles blau um mich herum.
Ich selber blau. Es war der Rum.
Die blaue Stunde bald beginnt.
Das blaue Blut mir schon gerinnt.

Wasser. Wellen. Welt.
Leben. Streben. Geld.
Glauben. Himmel. Zelt.
Alles nichtig. Blau entstellt.

Alles Blau stürzt auf mich ein.
Ich fahr ins Blaue. Rückkehr? Nein!
Das blaue Wunder wollt ich wissen.
Das Blau vom Himmel ich gerissen.

»lyrix«-Gewinner im April 2012:

Apeiron

Hinauf, hinauf strebt‘s,
tiefer zu graben.
Hinab, hinab geht’s,
Den Sinn zu erfragen.

Geläutertes Wissen wollen wir erfragen:
Den Anfang des Kreises, ob Henne ob Ei,
Gestehen uns ein: uns nicht einerlei.
Was wir nicht wissen, können wir nicht ertragen.

Tragen zu viel, tragisch das Wissen:
Was gedacht werden will, will ich’s ertragen?
Was gedacht werden kann, trägt‘s das Gewissen?
Den Sinn hinterm Wissen: wir sollen ihm entsagen!

Hinab, hinab geht’s,
Der Menschheit zu sagen:
Hinauf, hinauf strebt’s,
Kein Wissen zu wagen.

Episoden

An einem Abend dieser Welt
War alles anders als bisher:
Von allem was mir so gefällt
Gab mir niemals etwas mehr.

Die Hand die du mir anvertraut,
Der Tanz den wir begonnen,
Ich habe dich tief angeschaut
Und hab die Welt gewonnen.

Wir denken lebend wären wir,
Und Glück gäbs jeden Tag –
Doch mein Glück gab es nur bei dir,
Der Frau, der ich erlag.

Es bleibt nur was ich stets erinner‘,
Bei Tag und auch bei Nacht:
Die Episoden seh ich immer,
Die ich mit dir verbracht.

Nur einen Kuss entfernt

Die Tage gehen hin in Stunden,
die ich nicht zu dir finden sollt.
Der Kompass, die Nadel, nie Norden gefunden:
Als hätte sie’s bewusst gewollt.

Die ganzen Gesten und Gebärden,
Ich fand an allen stets Gefallen:
So wie du dich bewegst auf Erden;
So wie ich mocht dein Stimmenschallen.

Die Tage treffen sich im Morgen, rot.
Oder eher in der Glut vom Abend?
Die Antwort dieser Frage tut mit Not,
Wie viel vom dem das ich dir sagend.

Das Ziel vom Weg den ich gegangen,
War doch nur einen Kuss entfernt.
Doch sollt ich nie ans Ziel gelangen,
So hab’ ich schmerzlich eins gelernt:

Der Kuss als Einheit von Distanz
Ist viel zu nah und doch zu weit
Denn eine Nähe fehlt ihm ganz
Wenn das Ziel ist nicht bereit.

Zeit

Kurze Stunden, lange Tage:
Zeit mit dir ist was ich jage.
Ihr Wert steigt stetig wenn zu zweit:
Du bist so nah, und doch so weit.

So viele Gesten eingebrannt,
Momentaufnahmen, allerhand.
Ich schließ die Augen um zu sehen,
Dass sie mir niemals mehr vergehen.

So viele Witze mitgelacht,
Viel erzählt, Zeit verbracht.
Ich hab nur selten so genossen:
Die Zeit im Herzen eingeschlossen.

Mein Herz gestohlen, wenn das geht,
Teil für Teil, wie Zeit vergeht.
Und wie die Zeit nicht geht zurück,
Fehlt mir für immer wohl ein Stück.

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